Ein Tanz durch den Regen
Am Vormittag gab es auch am zweiten Tag der Elmloher Reitertage noch einige kräftige Schauer, ehe zum Nachmittag sogar die Sonne durchkam. Toller Sport wurde jedoch den ganzen Tag geboten. Reiter und Pferde tanzten auch durch den Regen.
Allen voran Ellen Richter und ihr achtjähriger Vivaldi‘s Donnerhall. Als die Reiterin des RUFV Bad Essen ins Dressurviereck ritt, ergoss sich ein Sturzbach. Dennoch glänzte das Duo und erhielt in der ersten Abteilung des Prix St. Georg, einer Dressurprüfung Kl. S, über 70 Prozent. Exakt waren es 71.579.
„Es war das erste Mal, dass er im Regen gehen musste, aber das hat er gut gemacht“, so Ellen Richter. „Er ist noch sehr jung und ein bisschen grün hinter den Ohren, aber ich hatte heute schon während des Ritts ein gutes Gefühl. Alles bis auf ein kleiner Fehler am Ende hat sehr gut geklappt. Daher war ich sehr zufrieden. Ob es am Ende dann reicht, weiß man ja nie.“ Doch ihr Ritt war von keinem mehr zu toppen, wenngleich die Bedingungen immer besser wurden im Laufe der Prüfung. „Das Viereck war aber durchgehend super, auch bei Regen. Und man hat hier ja auch mehrere Möglichkeiten zum Ausweichen beim Abreiten. Trotz Regens konnte man richtig gut reiten“, bilanzierte Ellen Richter.
Wimpernschlag entscheidet für Grochowki
Das galt auch für die Springreiter. Zwar wurde auf Siegerehrung mit den Pferden auf dem Hauptspringplatz teilweise verzichtet, um diesen für weitere Prüfungen zu schonen. Der Sport litt darunter jedoch nicht. So gewann Jan Grochowki mit Zirosall das S*-Springen der „Mittleren Tour“ souverän mit einer Nullrunde in 60.33 Sekunden – und damit mit einem Wimpernschlag vor Lisa Maria Funke mit Limbarto (0/60.77).
Auch im M*-Springen der „Kleinen Tour“ gaben die Reiter ordentlich Gas – vor allem Birka Antonia Moritz und ihr Dwayne the Rock Johnson. Das Duo rauschte mit null Fehlern in 59.75 Sekunden durch die Ziellinie – der Sieg in der zweiten Abteilung. „Mein Pferd ist auf allen vier Hufen beschlagen und wir haben Stollen in die Eisen gedreht. Damit war das kein Problem mit dem Regen zuvor, auch nicht die engen Drehungen“, erklärte die Reiterin vom Hadler RC Altenbruch. Mit den Stollen wird verhindert, dass die Pferde auf dem Grasplatz rutschen – ähnlich wie bei den Fußballern mit ihren Stollenschuhen.
Zudem wurden zwischenzeitlich die Sprünge etwas verschoben – doch auch dies diente nur dazu, den Rasen zu schonen. Dass die Bedingungen trotz der nassen Tage top sind, zeigt auch die Starterfüllung. Während diese im Springen bei starken rund 80 Prozent liegt, wird das in der Dressur mit fast 100 Prozent noch deutlich getoppt. Und kaum zeigte sich am Nachmittag die Sonne, füllten sich auch die Tribünen.