„Man muss realistisch sein“
Zur Belohnung gab es erst einmal ein paar Leckerli und eine erfrischende Dusche für Douro. Gemeinsam mit seinem Reiter Jan-Dirk Gießelmann hatte der Fuchs zuvor eine starke Leistung in der S***-Dressur Intermediare gezeigt und sich leichtfüßig auf Platz 13 „getanzt“. In der Vorwoche hatte der deutsche B-Kader-Reiter beim CHIO sogar noch die ganz Großen geärgert und mit seinem selbst ausgebildeten Real Dancer einen starken dritten Platz in der Dressur-Kür gesichert.
In Elmlohe ist der 33-Jährige in diesem Jahr nur mit seinen Nachwuchspferden am Start, der Rubin-Royal-Sohn wird nach dem erfolgreichen Starts in Aachen geschont. Der Pferdewirtschaftsmeister aus Barver kehrt jedoch immer mal wieder gern mit jungen Pferden in Elmlohe ein. „Es gefällt mir hier wirklich sehr gut. Es ist ein eher ländliches Turnier, auf dem jedoch großer Sport geboten wird. Die Bedingungen für die Pferde sind perfekt, der Boden ist gut und man hat einen großen Abreiteplatz“, erklärt der Dressurreiter. Und nicht zu verachten: „Hier ist alles nah beieinander, so dass man auch mal beim Springen zugucken kann.“
Klappt es dann noch mit der Reiterei, umso besser. Und mit Douro, der erst seine zweite S***-Prüfung absolvierte, lief es immerhin wie am Schnürchen. „Ich bin wirklich zufrieden mit unserem Auftritt, für das Niveau hat er das richtig gut gemacht“, frohlockte Gießelmann. Ob Passage, Piaffe oder Pirouette – der Fuchs tanzte sich durch das angeforderte Programm und schaffte es schon recht gut, die schwierigsten Aufgaben wie die leichtesten Lektionen wirken zu lassen. Mit Jan-Dirk Gießelmann hat er schließlich auch einen der besten Reiter Deutschlands auf seinem Rücken. „Es ist natürlich eine Ehre, in den B-Kader aufgenommen zu werden. Außerdem kommt man dadurch auch leichter an Startgenehmigungen und erhält eine Förderung sowohl durch Trainer als auch bei der Ausrüstung“, erklärt der Dressurreiter, dessen großes Ziel schlicht ist, „mich immer weiter zu verbessern. Ein bisschen Luft nach oben ist sicherlich noch. Vielleicht geht es noch weiter nach vorne.“
Die Worte Olympische Spiele, wie man es so oft von anderen Profisportlern und Nachwuchstalenten hört, nimmt der Pferdewirtschaftsmeister indes nicht in den Mund. Dabei ist er auf einem Hof aufgewachsen, saß bereits als Sprößling im Sattel und ist immerhin schon im B-Kader. „Man muss realistisch sein. Die Leistungsdichte ist in Deutschland sehr hoch, da wird die Luft dünn“, erklärt der 33-Jährige. „Es ist natürlich nicht weit auf den ersten Blick, aber dennoch noch ein gutes Stück weg.“
Eines, das Helen Langehanenberg bereits gemeistert hat. Die Olympia-Zweite aus London 2012 hat sich unlängst bekanntlich mit Damsey von der Deckstation Meyer aus Dorum für die EM im August in Göteborg qualifiziert. In Elmlohe war sie einmal mehr der Zuschauer- und Selfie-Magnet und sicherte sich auf Annabelle den Sieg.