Prins Maestro sagt Adieu
Tief über den Hals gebeugt jagte Linn Sophie Mauchert mit Caruso nach einer fehlerfreien Runde über die Ziellinie. Am Ende reichte es für das Duo in der Springprüfung Klasse L zum vierten Platz. Mit Levistano wurde die Reiterin des RVoV Mulsum Fünfte. Daran lag es jedoch nicht, dass die 15-Jährige am Ende des ersten Tages der 67. Elmloher Reitertage schlucken musste, um die Tränen zu unterdrücken. Vielmehr schmerzt ein nahender Abschied.
Start bei der Europameisterschaft
Den meisten ist Linn Sophie Mauchert als Pony-Vielseitigkeitsreiterin bekannt, reiste sie doch bereits zu Europameisterschaften und sammelte Erfolge um Erfolge. Doch heute Abend wird die Reiterin ihr Ass im Ärmel verabschieden: Prins Maestro wird in den Ruhestand verabschiedet. „Es ist mein letztes Pony-Jahr und er hatte einen entzündeten Fesselträger“, erklärt das Nachwuchstalent. Und muss sich einen Moment sammeln. „Prins ist wieder fit, aber ich müsste ihn jetzt erst wieder antrainieren und meine Trainerin Maren Cordes hat vorgeschlagen, ihn hier in Elmlohe zu verabschieden.“ Vor großer Kulisse, denn morgen Abend werden zum Barrierespringen sowie zum Feuerwerk wieder zahlreiche Zuschauer auf dem Turnierplatz erwartet.
Zu hohe Leistungsklasse
Zudem wird im Rückblick auf das Turnier nicht nur der traurige Abschied in Erinnerung bleiben, sondern auch der Sieg im A-Springen mit Stanton Warrior. Zwar wurde ihr Triumph nicht in die Kreismeisterwertung der Junioren aufgenommen, weil sie mit Leistungsklasse drei genau eine Stufe zu gut ist, um dort mitzumischen, doch den Erfolg streicht Linn Sophie Mauchert auch außer Konkurrenz startend ein. Und Maja Josephine Graudenz (RV Elmlohe-Marschkamp) nimmt es gern zur Kenntnis, so sicherte sie sich den offiziellen Sieg und ist neue Junioren-Kreismeisterin der Springreiter. Den Sieg im L-Springen und die vorläufige Führung nach dem ersten von zwei Springen der Kreismeisterschaft der Jungen Reiter sicherte sich Anna Poppe vom RV Leichttrab Geestenseth mit ihrem Pferd, das seinem Namen alle Ehre macht: Champ of Classic. Allerdings setzte sich das Paar nur hauchdünn mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung auf Julika Heins auf Cookie Bell (RV Elmlohe-Marschkamp) durch. Auf Platz drei, knapp vor Linn Sophie Mauchert, schob sich noch Katja Martfeld ((Bederkesa-Meckelstedt) mit Colemann, die im vergangenen Jahr nach dem Auftaktspringen in der Titel-Wertung in Führung lag und auch dieses Jahr noch alle Chancen hat.
Olympisches Flair
In der Dressur gab es gestern übrigens bereits erstmals olympisches Flair, als Vorgeschmack auf heute, wenn Helen Langehanenberg sowie Inessa Merkulova aus Russland und Katarzyna Milczarek aus Polen an den Start gehen. Die finnische Olympia-Dressurreiterin Emma Kanerva belegte in der L-Dressur die Plätze zwei und vier, konnte sich sowohl mit Mist of Titanium als auch mit Aperol platzieren. Und in der M-Dressur holte sie den Doppelsieg.