Schwarze Null ist in Gefahr
Am Sonnabend war Rolf Sünderbruch vor dem Mächtigkeitsspringen der große Anpeitscher, am Sonntag strahlte der Vorsitzende des Kuratoriums für Pferdesport vor dem Großen Preis als Abschluss der 67. Elmloher Reitertage mit der Sonne um die Wette. Dabei könnte der strömende Regen nach der Ehrenrunde von Siegerin Alexa Stais die Gemütslage beim Ausrichter des Turniers wohl besser beschreiben.
Spitzensport in Spring- und Dressurprüfungen, garniert mit Showeinlagen, Musikfeuerwerk und Turnierparty ließen Elmlohe auch in diesem Jahr zu einem Mekka des Pferdesports mit einem unverwechselbaren Flair werden. Doch es gibt auch ein großes Aber. „Das Wetter hat uns böse mitgespielt“, gibt Rolf Sünderburch unumwunden zu. Das spiegelt sich selbstverständlich nicht nur auf den durchweichten Parkplätzen wider, sondern auch auf den Zuschauerrängen – und damit in der Kasse.
„Wir hatten am Sonnabend zum Mächtigkeitsspringen unter Flutlicht rund 700 Besucher weniger als im Vorjahr. Es waren schätzungsweise 9000 Zuschauer. Und auch der Sonntag war aufgrund des Wetters nicht so gut besucht. Dafür war zwar der Freitag erfreulich hoch frequentiert, dennoch kommen wir in diesem Jahr nur auf insgesamt rund 18000 Zuschauer“, gibt Sünderbruch unumwunden zu. „Der Kassensturz sieht daher schlecht aus. Uns sind Eintrittsgelder verloren gegangen und wir hatten durch den vielen Regen zusätzliche Ausgaben.“ Denn die Turnierleitung präparierte die Parkplätze immer wieder neu, fuhr Sand auf – doch Material sowie Maschinen und Personal verursachen Kosten.
Ein weiterer Punkt auf der Petrus-Liste: Obwohl sich das Viereck, aber vor allem der Hauptplatz in Elmlohe trotz der zum Teil starken Regengüsse in einem guten Zustand präsentierten, zogen einige Reiter ihre Pferde zurück. Das Nenngeld wird zwar einbehalten, doch das Startgeld ging flöten. Um sich bei den Dressurreiterinnen, die mit teils tiefen Böden auf dem Abreiteplatz zu kämpfen hatten, zu bedanken, zeigte sich die Turnierleitung in Spendierlaune und schüttete mehr Preisgeld aus als im Vorfeld geplant. „Wir haben die Ausschreibung im Rahmen der Regeln leicht verändert, um dies zu ermöglichen. Wir haben das Maximum rausgehauen“, erklärt Rolf Sünderbruch.
Somit summieren sich die Anzeichen, dass die schwarze Null in diesem Jahr in Gefahr ist. Noch gibt es dazu keine Stellungnahme, da die endgültige Abrechnung erst noch erfolgt, doch der Vorsitzende des Kuratoriums für Pferdesport erklärt: „Im Vorjahr hatten wir super Wetter und eine super Bilanz. Vielleicht sollten wir daraus lernen und für solche Fälle wie nun, dass uns Petrus einen Strich durch die Rechnung macht, Rücklagen bilden.“ Denn das Turnier ist auf Kante genäht, ohne zahlreiche Sponsoren, Förderer und ehrenamtliche Helfer könnten die Elmloher Reitertagen in ihrer jetzigen Form nicht stattfinden. Doch Zahlen hin oder her – das Turnier begeisterte wieder die gesamte Region. „Wir hatten ein hervorragendes Starterfeld und so war es trotz der Rahmenbedingungen ein gutes Turnier“, betont Sünderbruch.