Sprung auf Landkarte der Dressur-Elite
Die Elmloher dürfen hoffen, dass einige ganz große Namen des Dressursports kommen. Helen Langehanenberg steht bereits fest. Ebenso Kristina Böckmann (Kader finnische Equipe), Inessa Merkulova (WM, Olympische Spiele für Russland), Caroline Odefey (Olympische Spiele für Österreich) und Emma Kanerva (Olympische Spiele für Finnland). Doch wer kommt noch? Isabell Werth, die erfolgreichste Reiterin der Welt? Oder Dorothee Schneider? Oder Hubertus Schmidt? Das Prüfungsangebot ist noch einmal extrem aufgewertet worden. Der Louisdor-Preis ist eine bundesweite Turnierserie, die für acht- bis zehnjährige Dressurpferde ausgeschrieben ist. Die Reiter haben die Chance, ihre Vierbeiner behutsam auf den Grand-Prix-Sport vorzubereiten.
Eine von sechs Louisdor-Qualifikationen
Es gibt sechs Qualifikationen, das Finale findet immer in der Frankfurter Festhalle (19. bis 21. Dezember) statt. Weitere Stationen neben Elmlohe: „Horses & Dreams“ in Hagen a. T. W. (25. bis 28. April), München (30. Mai bis 2. Juni), Gestüt Bonhomme in Werder (20. bis 23. Juni), Ising (6. bis 8. September) und das Hallenturnier in Oldenburg (31. Oktober bis 2. November).
„Wir fühlen uns schon geadelt, dass wir Louisdor ausrichten dürfen“, sagt Jan Schalk, Turnierleiter Dressur. „Bislang waren wir, das muss man ehrlich sagen, vor allem in der Dressur über Niedersachsen hinaus nicht bekannt. Jetzt haben wir eine Reichweite bis ins Ausland. Davon werden wir profitieren und immer bekannter werden. Es ist also ein Mehrwert für die ganze Region.“
Daher wird es auch diverse Neuerungen geben. An der Ehrenamtlichkeit möchte und wird niemand in Elmlohe rütteln, aber die Strukturen sind noch professioneller geworden, um den Ansprüchen gerecht zu werden. So werden die Sicherheitsstandards in den Stallzelten verbessert, die Laufwege an den Dressurplätzen neu ausgewiesen. Und es wird eine zusätzliche Tribüne an der langen Seite des Hauptvierecks aufgestellt.
Kleines Dressurstadion
„Wir werten die Dressur weiter auf. Wir erschaffen eine Art kleines Dressurstadion vor. So weicht die Anzeigetafel in den hinteren Bereich des Vierecks und wir werden weiter mobile Tribünen zwischen den Vierecken aufbauen“, betont Jan Schalk, der auch Geschäftsführer beim Kreisreiterverband Wesermünde ist. „Das alles ist ein Weg in die Zukunft. Wir haben beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) nun einen Fuß in der Tür. Wenn man einmal drin ist, kann man es immer weiter ausbauen.“
Im Gegenzug können sich die Besucher sicher sein, dass sie absoluten Spitzensport in Elmlohe
zu sehen bekommen, denn im
Louisdor-Preis starten Pferde mit Championatscharakter. Unter anderem ging hier der Stern von Weihegold auf – das Erfolgspferd von Isabel Werth: Silbermedaille in der Kür bei den Olympischen Spielen in Rio 2016, Olympiasieg mit der deutschen Dressurequipe, drei Goldmedaillen bei den Europameisterschaften in Göteborg 2017 sowie Finalsieg des Dressurweltcups 2017 und 2018. Dazu war Weihegold die Nummer eins der Weltrangliste für mehr als zwei Jahre ohne Unterbrechung.
Wünsche der Starter
Ob die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt in Elmlohe an den Start geht, ist zwar noch offen. Einen neuen Stand mit ihren Klamotten und Accessoires wird es direkt neben dem Dressurviereck 1 in jedem Fall geben. Ein gutes Omen? Jan Schalk und Susanne Meyer von der Deckstation Meyer in Dorum telefonieren sich die Finger wund, um die Topstars nach Elmlohe zu locken.
Mit zwei Konkurrenzveranstaltungen, das Turnier der Sieger in Münster sowie die Weltmeisterschaften junger Dressurpferde im niederländischen Ermelo, werden unkonventionelle Wege gegangen, um die Stars für sich zu gewinnen.
Zudem gehen die Verantwortlichen auf Wünsche von Startern ein, um ihnen möglichst viele Ritte zu garantieren – bei besten Rahmenbedingungen. Doch das gilt nicht nur für die Starter, sondern auch die Zuschauer, die sich auf eine weitere Neuerung als Highlight freuen dürfen. Am Sonntag, dem letzten Turniertag, wird den ganzen Tag eine echte Expertin die Dressurprüfungen kommentieren: Heike Kemmer. Sie wurde 2004 in Athen und 2008 in Peking Olympiasiegerin mit der Mannschaft.