Tanz mit einer perfekten Harmony
Im vergangenen Jahr traten sie noch im Finale des Nürnberger Burg-Pokals an. Nur ein paar Monate später tanzten Susan Pape und ihr Harmony’s V-Plus in ihrem allerersten Grand Prix bei den Elmloher Reitertagen zum Sieg.
„Das ist Wahnsinn. Ich hätte gar nicht damit gerechnet. Er ist bislang dreimal Inter II gegangen und dann dachte ich mir: Ein Grand Prix vor der Haustür, so ein schönes Turnier – ich versuche es jetzt einfach mal. Aber dass er das schon so abspult. Sicherlich sind da noch ein paar kleine Baustellen hier und da, aber für ein neunjähriges Pferd hat er das fantastisch gemacht“, sagte die stolze Dressurreiterin über ihren Rapphengst. „Ich bin während des Rittes zwischendurch schon ins Schmunzeln gekommen. Ich habe gedacht: Mensch, der macht ja eigentlich gar keine Fehler. Technisch kann man es teilweise noch verbessern, aber er ist da fehlerfrei durch – mit so einer Selbstverständlichkeit, das war für ein junges Pferd schon toll.“
Die Höchstschwierigkeiten gelingen nahezu spielerisch Die gebürtige Britin, die auf der Hengststation Pape in Hemmoor zu Hause ist, zeigte in der gesamten Aufgabe harmonisches Reiten – wie es der Name des Pferdes schon ausdrückt. Die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter funktionierte in dieser Vier-Sterne-S-Prüfung. Auch die Höchstschwierigkeiten wie Piaffe und Passage. Wurde das Duo im letztjährigen Burg-Pokal-Finale im Dezember in Frankfurt noch Vierter, setzte es sich in Elmlohe im Grand Prix mit 74,260 Prozent als letzte Starterin an die Spitze.
Eine großartige Leistung in der Ausbildung
„Innerhalb kürzester Zeit hat Susan Pape es geschafft, eine großartige Leistung in der Ausbildung vollbracht. Sie hat ihr Pferd bis zum Grand Prix gebracht und das mit viel Ausdruck und fast einer Perfektion. Das respektieren wir Richter und ich glaube auch aller Reiterkollegen sehr, was sie da geleistet hat“, erklärte Chef-Richterin Ute von Platen nach der Prüfung.
Doch wie hat die 60-Jährige aus Hemmoor die Leistungsexplosion herausgekitzelt? „Das hat er sich selbst erarbeitet, das ist einfach in ihm drin. Und das kann jetzt gern so weiter gehen“, sagte Susan Pape mit einem Schmunzeln. Auf Platz zwei sortierten sich Dr. Annabel Frenzen und ihr selbstgezogener Silbermond-Sohn SilberStern ein. Der Louisdor-Preis-Finalist von 2021 überzeugte vor allem im starken Trab und den Zweier-Wechseln und erhielt insgesamt 73,160 Prozent – die bisher höchste Platzierung für den zwölfjährigen Rheinländer. An dritte Stelle setzte sich Anabel Balkenhol mit ihrem derzeitigen Toppferd High Five, dessen Erfolge auf Drei-Sterne-Niveau nicht mehr an einer Hand abzuzählen sind. Nur etwas weniger sind es noch auf Vier-Sterne-Niveau, in Elmlohe kam einer hinzu. Das Duo aus Rosendahl-Osterwick bekam 72,920 Prozent für ihre Vorstellung.
Brunkhorst gewinnt Grand Prix Special
Am Sonntag im Grand Prix Special – ebenfalls eine S****-Dressur – waren Susan Pape und ihr schwarzer Rappe nicht am Start. Der Sieg sicherte sich unterdessen Juliane Brunkhorst vom Elbdörfer und Schenefelder RV mit ihrem Wallach Aperol – und das mit deutlichem Abstand. Die einstige Olympiareiterin Anabel Balkenhol wurde mit High Five und 73.902 Prozent Zweite vor Topstar Ingrid Klimke und ihrem First Class mit 72.627 Prozent.