Topstars der Dressur kommen wieder
Volle Tribünen
Lange Jahre waren das Springen um den Großen Preis und das Mächtigkeitsspringen die Zuschauermagneten der Elmloher Reitertage. Mittlerweile kann das Dressurviereck mit dem Springparcours mithalten. Als im vergangenen Jahr am frühen Sonntagnachmittag die Qualifikation für das Louisdor-Finale in Frankfurt ausgeritten wurde, waren die Tribünen komplett gefüllt, im Umlauf reihten sich die Besucher. Die Zuschauer jubelten der Siegerin Ingrid Klimke und der Zweitplatzierten Kira Wulferding zu, die sich die begehrten Tickets für die wohl bedeutendste Dressur-Serie in Deutschland sicherten.
Und nicht nur die Besucher waren begeistert, auch die Reiter. „Absolut Top-Bedingungen in Elmlohe. Besser geht es nicht“ florierten Hendrik Lochthowe, Thomas Wagner und Niklaas Feilzer, die ebenso am Start waren wie die Schwedin Therese Nilshagen, Marcus Hermes, Kathleen Keller oder die Finnin Emma Kanerva – Top-Leute der Dressurszene.
Für alle Wetterlagen perfekte Bedingungen
Topstar und Olympiasiegerin Klimke war ebenfalls absolut vom Turnier überzeugt: „Es ist wunderschön in Elmlohe, ich komme sehr gerne wieder.“ Keine Frage, die Investitionen der Turnierleitung haben sich gelohnt. Rund 450 000 Euro hatten die Organisatoren der Elmloher Reitertage 2018 in neue Reitböden investiert. In drei Top-Vierecke und Abreiteplätze mit Ebbe-und-Flut-System, das für alle Wetterlagen perfekte Bedingungen für Pferd und Reiter garantiert.
Auch Dressur-Bundestrainer Jonny Hilberath, der viele Jahre lang in Elmlohe gelebt und gearbeitet hat, war begeistert. „Das sportliche Niveau war erstklassig. Die Bedingungen sind top, sportlich ist das in Elmlohe die wohl qualitativ stärkste Qualifikationsprüfung in diesem Jahr“, sagte der Bundestrainer, „zehn der zwölf Paare, die in die Qualifikationsprüfung zum Finale des Louisdor-Preises eingezogen sind, sind für über 70 Prozent geritten.“ Mindestens 69,8 Prozent mussten es sein, um einen der begehrten zwölf Plätze zu ergattern.
Ein erlesener Kreis
Nach so viel Zuspruch bekamen die Turnierverantwortlichen nun auch für 2020 den Zuschlag für die Qualifikation. Der Louisdor-Preis – oder auch Nachwuchspferde-Grand-Prix – ist eine FN-Serie für acht- bis zehnjährige Pferde, die behutsam an die schwerste Prüfungsklasse herangeführt werden sollen. Zu den bisherigen Siegern zählen unter anderem die Weltklassepferde El Santo, Dablino, Weihegold, Emilio, Samy Davis jr. und Dalera BB, die alle wenig später in den deutschen Championatsmannschaften eingesetzt wurden.
Mit der Qualifikation zählt Elmlohe zu einem erlesenen Kreis. Es gibt nur sechs Stationen in ganz Deutschland: 22. bis 26. April in Hagen am Teutoburger Wald, 21. bis 24. Mai in München, 19. bis 21. Juni in Bonhomme, 4. bis 6. September in Ising, 29. Oktober bis 1. November in Oldenburg und eben Elmlohe vom 30. Juli bis 2. August. Jeweils der Sieger und der Zweitplatzierte erhalten Tickets für das Finale kurz vor Weihnachten in der Frankfurter Festhalle.
Tolle Nebeneffekte
„Wir sind wahnsinnig stolz, dass wir zum zweiten Mal diesen Zuschlag erhalten haben. Im letzten Jahr haben wir wirklich Top-Sport in Elmlohe gesehen“, sagt Jan Schalk, Dressurverantwortlicher des Turniers. „Es hat natürlich tolle Nebeneffekte. Die anderen Prüfungen waren auch großartig besetzt. Für die Region ist es großartig, unseren Kreissport und den Championatssport auf einem Platz zu vereinen. Das ist es doch, was es so besonders macht.“
Auch in diesem Jahr sind die Veranstalter bemüht, wieder hochklassige Reiter nach Elmlohe zu bekommen. Die Louisdor-Qualifikation ist dafür ein echtes Zugpferd. „Ein paar Zusagen gibt es schon“, verrät Jan Schalk, ohne Namen zu nennen. Dem Vernehmen nach soll mit Helen Langehanenberg, Mannschaftsgoldmedaillengewinnerin der EM 2017 aus Göteborg, auch bereits ein Topstar darunter sein. Doch damit nicht genug. „Ich würde es als Dressur-Bundestrainer sehr befürworten, wenn neben der Louisdor-Qualifikation auch eine für den Nürnberger Burg-Pokal in Elmlohe stattfinden würde“, sagte Jonny Hilberath im vergangenen Jahr. Eine Entscheidung bei dieser Top-Prüfung steht jedoch noch aus. Es würde das Turnier noch weiter aufwerten. Doch schon jetzt haben sich die Elmloher Reitertage nach einem festen Platz bei den Springern auch im Kalender der Dressur-Elite etabliert.